Die erlösende Nachricht! Endlich wurden die Masten von Airtrack aus Frankreich geliefert. 🙂 🙂 🙂
Monat: September 2023
Tall Landyacht Training
Im Frühjahr 2023 sprachen Leuten aus der Gruppe der Strandseglerszene mit großen Segelwagen (Klasse 2, 3 und Standart) die Gruppe der Fahrer der Mini Klasse an, um die großen Wagen kennenzulernen.
Eine tolle Initiative fand ich, um neue Leute für diese Klassen zu gewinnen. Hut ab, so auf einander zuzugehen und Zeit sich zu nehmen.
Vor dem Hintergrund das die großen Yachten schon seit einiger Zeit an Zulauf verlieren, eine sehr gute Maßnahme neue Fahrer zu gewinnen und die Yachten kennenzulernen, finde ich.
Ich nahm die Einladung gerne an, bin ich doch noch nicht auf eine Klasse festgelegt und neugierig genug mir einen anderen Einblick in diesen Sport zu verschaffen. Gebrauchte Yachten gibt es in diesen Klassen immer wieder, also sollte man das nicht ausschließen. Gebrauchte Exemplare können sich in der Preisklasse neuer Minis bewegen, also ist dies eine ernste Alternative.
Die großen Segelwagen sind in ihrer Größe imposant und fahren sicherlich nicht so quirlig wie die Mini Segelwagen. Das liegt alleine schon am viel längeren Radstand und dem höheren Gewicht. „Länge läuft“ sagt man so schön im Wassersport, so auch hier.
Los ging es im Segelhafen des YCSPO mit dem Aufbau, dem Aufriggen der Segel, aber auch die Spezialreifen wollten erst montiert werden.
Während bei der Miniyacht und beim Standart Segelwagen der Mast einfach gesteckt wird, müssen bei Klasse 2 und 3 die Wanten den Mast halten. Der Mast selber ist drehbar gelagert und profiliert, fast wie ein Flügel. Ähnliches gibt es beim Segeln auf den Wasser bei Katamaranen. Dieses Profil verbessert die Anströmung des Windes am Segel erheblich im Vergleich zu einen Rundprofil.
Sehr spannend fand ich die Großschotführung. Diese ist so konstruiert, dass mit zunehmend dicht nehmen der Schot gleichzeitig auch der Baum über einen Flaschenzug kontinuierlich nach unten gezogen wird und somit das Segel stärker spannt für ein flacheres Profil. Eine echt geniale Konstruktion!
Der erster Segelwagen ist fertig. Es ist ein häufig zu sehendes Modell von George Ameele aus Belgien.
Nun ging es daran den zweiten Segelwagen aufzubauen, den Wagen von Roland Gäbler, unserem Segelprofi.
Das Segel wird vorher eingezogen durch die Nut und oben am Mast eingehängt bzw. fixiert.
Die großen Yachten haben für die Räder eine große Planke aus Esche. Sie ist zugleich Federung der schweren Wagen bei Unebenheiten am Strand. Die großen Reifen sind ein Thema für sich. Wurde in den 60er Jahren noch mit Autoreifen gesegelt (siehe Video hier) hat man hier ein Format, dass es sonst nirgends gibt. Eine absolute Spezialanfertigung die schwer und teuer zu beschaffen sein sollte. Vorteil: bei dieser Größe (15 Zoll) rollt es sich viel leichter über Unebenheiten am Strand hinweg als die kleinen Schubkarrenreifen (8 Zoll) der Miniyachten.
Im Gegensatz zu den Miniyachten muss man die großen Yachten am Auto ziehend zur Wasserkante bringen. Von Hand schieben oder ziehen im weichen Sand geht beim Standart gerade noch so (Gewicht ca. 90kg), bei Klasse 2 und 3 aber nicht mehr wirklich gut.
T-Shirt & Sonnencreme Wetter Anfang September, es ist herrlich warm, doch wo bleibt der Wind?
Südlich der Salzwiesenbrücke an der Badstelle fängt nach der Hundeauslaufzone das Gebiet für das Strandsegeln an.
Ich mache die erste Sitzprobe
Du liegst im Wagen und da die Piloten unterschiedlich in ihrer Größe sind, passt mancher Wagen gut zu mir, mach anderer Wagen aber auch gar nicht. Zum Glück lassen sich die Fußrasten zum Steuern des Bugrades verstellen. Ich habe viel Platz, und fühle mich sehr geschützt liegend in dem Rumpf. Im Vergleich zum Miniyacht Strandsegler ist das echt ungewohnt.
Nun aber Test eines Standart Segelwagens aus Frankreich. Hier ist der Rumpf viel enger und meine großen Füße haben es noch enger vorne auf Höhe des Mastes.
Diese Strandsegelwagen aus Frankreich haben elegante Linien, sehen sehr schnittig aus, gefallen mir gut.
Das kleine Steuerrad ist nur für den Start und beim Anschieben vorgesehen, ansonsten wird mit den Füßen gesteuert wie alle Strandsegler, wenn man mal vom Blokart absieht.
Sven ist ebenfalls groß wie ich und wir hatten beide so unsere Startprobleme in den Rumpf zu kommen. Mal schnell rein und raus ist sicherlich ein Übungssache (gerade für die fliegenden Starts bei Regatten). Überhaupt waren meine Schienenbeine öfters in Gefahr an dem Tag 😉
Hier ist Michael Müller so nett uns seinen Wagen zu erklären und auch mal Probe sitzen zu lassen.
Beim Standart bin ich hin- und hergerissen. Zum einem gefällt er mir da er eine schöne Größe hat, aber ich hatte die größeren Schwierigkeiten einzusteigen. Ferner ist das Gerät offenbar für kleinere und leichtere Piloten konzipiert als ich. Darüberhinaus höre ich öfter, das der Strand von St. Peter-Ording im Vergleich zu Frankreich mehr Bodenwellen, -löcher und Prielkanten aufweist, welches dem Fahrwerk wohl mehr zusetzen. Da es eine Einheitsklasse ist, dürfen Ersatzteile nur vom Hersteller bezogen werden.
Ich habe Zweifel, ob ich nicht zu groß und schwer wäre für den Wagen. Allerdings kenne ich zwei Piloten, die meine Größe haben und da geht das ja scheinbar! Ich bin uneins, müsste das nochmal testen.
Dann gab es noch Wagenkunde. Wie man sehen kann unterscheiden sich die Rümpfe in ihrer Form. Der gelbe Wagen im Hinter grund ist wieder ein Modell von George Ameele aus Belgien. Der orange Wagen imVordergrund ist ein Strandsegler von Gervais, welcher runder und auf einem Stück gefertigt ist. Eine recht moderne Bauform (wobei modern bei Strandseglern relativ ist).
Hier kann man sehen, wie die Bugräder mit Stoßdämpfern ausgestattet sind. Was beim Klasse 2 und 3 Strandsegler das Bugrad ist, ist bei der Miniyacht das Hauptrad.
Unten kann man gut das Profil des Mastes erkennen.
Dieser Wagen ist noch einmal ein Spur größer als die älteren Wagen. Neuanschaffungen sollen sich um die 20 TEUR bewegen, wobei es sicherlich in Frankreich noch genügend gebrauchte Wagen geben sollte.
Roland Gäbler nimmt sich viel Zeit unsere Fragen zu beantworten. Ganz toll finde ich das!
Oben ein Blick auch in den Rumpf, bevor ich selber mal einsteige.
Der Nachmittag neigte sich seinem Ende zu, leider ließ der Wind uns weiterhin im Stich. Ein, zwei Leute wurden ein paar Mal angeschoben, aber es langte einfach nicht.
Zeit sich zu versammeln und Erinnerungsfotos zu machen.
Schönes Gruppenfoto – vielen Dank an die Tall Yachts!
Sehr gerne hätte ich an dem Tag auch mal eine Testrunde gedreht, um ein Gefühl des Fahrens zu erleben, einen ersten Eindruck. Ich hoffe dies mal nachholen zu können, das wäre großartig.
Ein ganz, ganz großes DANKESCHÖN an die Segler die diesen Tag ermöglich haben!!! Das war ein toller Tag!
Tag 1 – 02.09.2023
Das Wetter sieht für September freundlich aus. Der Tag erwacht, die Sonne steht noch tief.
Beschäftigtes Treiben im Hafen des YCSPO.
Die Riggs sind ganz unterschiedlich, aber Carbon hält auch schon Einzug in die Szene.
Hier der stärkste Flaschenzug zur Unterlieksstreckung.
Wir versammeln uns zum Skippertreffen …
um die Absage zu hören. 4-5kn Wind sind einfach zu wenig, daher keine Rennen heute, also freier Tag. Zumindest die Vorhersage für morgen am Sonntag lässt hoffen.
Mit dem Fahrrad nutze ich den freien Tag und erkunde die Umgebung und den Ort. Hier ein paar Impressionen aus SPO: