Seht im Video die Einweisung und die Demonstrationsfahrt des Segellehrers mit spektakulären Ende.
Ich habe es wieder getan. Vor gut 10 Jahren hatte ich das erste Mal eine Landyacht gesteuert und darüber hier berichtet. Was soll ich sagen – es hat mich nicht mehr losgelassen und so folgte nach dem 1-Tages-Schnupperkurs von damals nun im Oktober 2020 (vor der zweiten Corona Welle) ein 2-Tages-Grundkurs bei der Nordsport Strandsegelschule.
Geplant war der Kurs für Sa 3.+ So 4.10.2020 in Sankt Peter Ording. Leider war der Wind am Samstag mit bis zu 8 Windstärken viel zu stark – der Kurs fiel aus 🙁
Sonntag, Tag 2 (1) – Nun waren „nur noch“ 5-6 Windstärken angesagt. Es konnte also losgehen 🙂
Zunächst gab es natürlich eine Einweisung ins Revier, Verhaltensregeln, Vorfahrstregeln, etc.
Danach banden wir die Segelwagen zusammen und wurden südlich der Seebrücke gezogen auf die große Sandbank. Ich dachte man könnte sie ganz befahren, aber dies ist nur seewärts möglich, weil zur Landseite hin der Sand zu weich ist. Im Prinzip verlief der Tag 1 dann ähnlich wie der Schnupperkurs von damals.
Hier ein GPS Track (full screen). Wir wurden runter auf die große Sandbank gezogen, knapp 1km südlich der Seebrücke mit dem Pfahlbau Arche Noah ging es los. Notiz: 3,5m² Segel
Speed max: ca. 45 km/h
Strecke: 4 km
Das war´s. Der Kurs war abgelaufen, am nächsten Tag startete ein anderer Kurs. Und was nun mit meinem zweiten Tag?
Hier das Speedprofil nach Distanz und Zeit:
Zum Glück war ich die ganze Woche zum Urlaub noch da in St.Peter-Ording und daher zeitlich flexibel. So begab es sich, dass ich in einem anderen Kurs am Mittwoch, den 7.10.2020, meinen zweiten Grundkursstag nachholen konnte. Der Wind war immer noch reichlich (5+ Bft) und es war viel Regen angesagt.
Zunächst ging es wieder südlich auf die große Sandbank. Dort war ein toller Segelparkour abgesteckt. Der Ablauf lief zunächst wie geplant, aber dann kam es ganz anders.
Eine Unwetterfront zog auf und direkt über uns hinweg. Da fährt so ein Segelwagen schon mal auf zwei Rädern. Hoppla, zuviel für uns Schüler!
Abbruch, einpacken und dann kam die Regenfront. Kein Schutz weit und breit am Strand bei gut 6-7 Windstärken. Da kannst Du Dich nur wie Kühe auf der Weide mit dem Rücken zum Wetter stellen und abwarten. Brrrrr, unangenehm!
Alles schien vorbei zu sein, betrübt wurden wir in unserer Segelwagen Kolonne zurückgezogen, aber dann hielt unser Lehrer auf dem Trainingsgelände nördlich der Seebrücke doch noch einmal an. Das Wetter hatte sich beruhigt und wir bauten wieder alles auf und genossen noch ein paar tolle Runden, die ich unten mitgeschnitten habe.
Hier die GPS Tracks des Tages:
Erste Fahrt (full screen)
Speed max: ca. 40 km/h
Strecke: ca. 2 km
Hier das Speedprofil nach Distanz und Zeit:
Zweite Fahrt (full screen)
Hier kann man zwei Aufzeichnungsfehler erkennen die eine zu hohe Topspeed von über 60 km/h anzeigt. Wenn man näher vergrößert, sieht man den zackigen Kursverlauf bei den violetten Farbabschnitten.
Speed max: ca. 53 km/h
Strecke: ca. 2,2 km
Hier das Speedprofil nach Distanz und Zeit:
Dritte Fahrt (full screen)
Speed max: knapp 50 km/h
Strecke: ca. 5,3 km
Hier das Speedprofil nach Distanz und Zeit:
Alles in allem war das wieder ein super tolles Erlebnis – Strandsegeln! Achtung: Suchtgefahr!
Wie man den Tracks entnehmen kann habe ich 50 km/h in der Spitze mit diesen schweren Schulungswagen erreicht. Das hat mich im nachhinein sehr überrascht.
Das man mit der Windkraft so schnell unterwegs sein kann ist für mich als Jollensegler ein unglaubliches Erlebnis von Speed und Freiheit. Ich kann jedem nur empfehlen es auch mal zu probieren. Es ist auch viel leichter als Segeln auf dem Wasser und daher für „Landratten“ gut geeignet.
Natürlich ist Strandsegeln eine absolute Randsportart und selten im TV zu finden. Ab und an wird mal kurz darüber berichtet. Hier eine kleine Auswahl:
Hinweis:
dieser Beitrag wurde zuerst hier veröffentlicht: https://www.holzpirat.org/2021/06/strandsegeln-teil-2/